Zauberhafte Show macht Kinder froh und Erwachsene ebenso
Diese Abwandlung des bekannten Haribo-Werbeslogans kam mir bei diesem Musicalbesuch sofort in den Sinn. „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ ist ein fantasievolles, mit viel Liebe zum Detail inszeniertes Musical für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, ein Mehrgenerationenstück im besten Sinne. Die märchenhafte und kindgerechte Handlung, die Bühneneffekte und die bunten Bilder sprechen auf der emotionalen Ebene die Kleinen und Großen an, während freche, doppelsinnige Textpassagen, satirische und erotische Anspielungen nur vom erwachsene Publikum verstanden und goutiert werden.
Ein Wunderoldtimer mit Gefühlen
Die Inszenierung lädt ein zu einem bunten Abenteuer voller Musik, Magie und Spannung. Worum geht es: „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ basiert auf dem gleichnamigen MGM-Film und erzählt die Geschichte des vielseitigen Erfinders Caractacus Potts. Seine beiden Kinder verlieben sich in ein altes Rennauto, das ihr Vater restauriert und in ein magisches Fahrzeug verwandelt. Das Auto mit dem Namen „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ hat ein Eigenleben, kann schwimmen und fliegen!
Alle Fotos: Thomas Dashuber
Doch das Wunderauto erregt auch die Aufmerksamkeit des Barons Bomburst aus dem Fantasiestaat „Vulgaria“. Er will das Auto unbedingt besitzen und lässt Caractacus’ Vater entführen. Sofort machen sich Caractacus, seine Kinder und die liebensweiter Truly auf, um den Großvater zu retten. In „Vulgaria“ geraten sie in eine Welt, in der Kinder verboten sind und in Verstecken leben müssen. Doch am Ende wird alles gut: Mit Hilfe des Wunderautos wird das Böse besiegt, und der Großvater sowie die versteckten Kindern befreit. Auch für Caractacus und Truly gibt es ein Happy End: Aus Freundschaft und Zuneigung wird Liebe.
Seit elf Jahren eine Erfolgsgeschichte!
„Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ ist im Gärtnerplatztheater quasi beheimatet. Zwölf Jahre nach der Uraufführung in London feierte „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ im April 2014 die deutschsprachige (kontinentale) Erstaufführung in der Inszenierung des Intendanten des Gärtnerplatztheaters Josef E. Köpplinger. Die Inszenierung wurde ein riesiger Erfolg. Publikum und Kritik zeigten sich begeistert.
Diese Begeisterung war auch bei der ausverkauften Saisonpremiere 2025 spürbar. Erstaunlicherweise hat sich seit 2014 wenig an der Besetzung geändert. Viele der Darsteller sind immer noch dabei. So auch der Hauptdarsteller Peter Lesiak, der sowohl stimmlich, spielerisch und als Tänzer in der Rolle des Caractus Potts glänzte. Ebenfalls von Anfang dabei: Frank Berg als exzentrischer Großvater Pott, Erwin Windegger und Sigrid Hauser als verspielter Baron und aufreizende Baronin, sowie Alexander Franzen als monströser Kinderfänger.
Neu am Start sind die Kinderdarsteller, denn die Kinder von 2014 sind heute längst erwachsen. Ein großes Lob für das Duo Valentin Wagner und Ricarda Livenson. Gesang, Tanz und Sprechpassage – alles hat bestens geklappt.
Fazit: „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ ist eine großartige Ensembleleistung, ein Augen- und Ohrenschmaus und auf jeden Fall einen Besuch wert. Kinderkarten kosten 10,- Euro. Damit die Kleinen auch gut sehen können, gibt es auf Nachfrage an der Garderobe erhöhte Kissen als Sitzauflage. Das Stück steht nur im Mai auf dem Spielplan und dann hoffentlich wieder 2026.