Es muss diese Tage nicht immer Fußball sein. Bewegt, bunt und leidenschaftlich ist auch das aktuelle Gastspiel im Deutschen Theater in der Schwanthalerstraße. Noch bis zum 22. Juni 2024 gastiert hier die Dance Company Limonada Enrique Gasa Valga.
Die Produktion Frida Kahlo – Pasion por la Vida! thematisiert Leben, Leiden und Leidenschaft der wohl bekanntesten mexikanischen Malerin Frida Kahlo.
Doch nicht allein ihr künstlerisches Werk, sondern ihr unkonventioneller Lebensstil, ihre Liebebeziehungen mit Männern und Frauen, sowie ihr politisches Engagement begründen den anhaltenden Hype um Frida Karlo. So gilt die Mexikanerin als Symbolfigur des Feminismus und der LGBTQIA+ Community. Entsprechend farbenfroh oder mit Frida-Kahlo-Konterfei auf der Kleidung zeigten sich viele Fans bei der Premiere. Auch der typische Frida-Kahlo-Look mit Blumengesteck im Haar durfte nicht fehlen. Münchner Prominenz war bei der Premiere zahlreich vertreten, darunter auch die Kessler Zwillinge und der Autor und Regisseur Franz Xaver Kroetz.
Eindrücke vom Publikum und Defilee auf dem Roten Teppich haben wir für Sie zusammengestellt.
Die Premierengäste erlebten eine kraftvolle und bewegende Tanzdarbietung. Der Liveband unter Leitung von Roberto Tubaro gelingt es, mit traditionellen mexikanischen Liedern und Adaptionen mitzureißen und zugleich die emotionalen Momente zu vertiefen. Besonders hervorzuheben ist die eindrucksvolle Stimme der Sängerin Greta Marcolongo. Ihre musikalischen Interpretationen und Lesungen aus den Tagebüchern Frida Kahlos verbinden die einzelnen Szenen.
Für die Regie und Choreografie zeichnet der renommierte Choreograf Enrique Gasa Valga verantwortlich. Gasa Valga stammt ursprünglich aus Barcelona. Nach seiner aktiven Karriere als Solotänzer übernahm er 2009 die Leitung des Balletts des Tiroler Landestheaters. 2023 verließ Gasa Valga das Landestheater und gründete eine eigene Tanztruppe, die Limonada Dance Company, mit der er jetzt in München zu sehen ist.
Frida Kahlo – Pasión por la Vida! wurde 2011 uraufgeführt und mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis, dem Goldenen Schikaneder für die beste Ballettproduktion der Saison 2011/12, ausgezeichnet.
Da das Tanzstück nur teilweise chronologisch aufgebaut ist und sich viele szenische Momente nicht von selbst erschließen, kann es für das Verständnis hilfreich sein, sich vor dem Besuch der Vorstellung mit der Biografie der Künstlerin zu beschäftigen. Einen guten Einstieg bietet ein Zeitstrahl auf der Webseite Viva Frida Kahlo.
Im Tanzstück Frida Kahlo ist die Rolle der Titelfigur mit zwei Tänzerinnen, Lara Brandi und Pilar Fernández Sánchez, besetzt. So gelingt es dem Choreografen Enrique Gasa Valga, die verschiedenen Facetten einer Künstlerin zu zeichnen, die trotz – oder vielleicht auch wegen – ihrer schweren körperlichen Leiden und der toxischen Beziehung mit dem Maler Diego Rivera, ein Leben frei von gesellschaftlichen Zwängen, voller Leidenschaft und Lebenslust führt. Starke emotionale Akzente setzt das Stück vor allem nach der Pause mit ausgewählten Bildmotiven aus den künstlerischen Arbeiten der Frido Kahlo, die in den Kontext der Bühnenhandlung gestellt werden. Auf berührende Weise verschmelzen am Ende des Stückes Leben und Werk. Das Publikum zeigte sich von der Premierenaufführung begeistert und dankte dem Ensemble mit Standing Ovations.