100 Jahre Deutsches Museum – Besuch des  Neubaus

Das Deutshe Museum München feiert 100-jähriges Jubiläum.

Das Deutsche Museum, eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Isarmetropole, feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Ein guter Grund für einen Besuch. Zwar ist das alte Museumsgebäude noch vorrausichtlich bis 2028 eine Großbaustelle, doch ein bedeutender Teil des Museums wurde 2022 als Neubau wiedereröffnet. Der Eingang zu diesem „neuen“ Deutsche Museum befindet sich nahe der Corneliusbrücke.

Vieles hat sich geändert

Zu meiner Beschämung muss ich gestehen, dass ich – eine waschechte Münchnerin – den Neubau noch nicht kenne. In meiner Jugend und später zu Events wie „Die Lange Nacht der Münchner Museen“ besuchte ich nur das alte Gebäude. Seitdem hat sich viel verändert. Mein erste Eindruck vom neuen Teil: kein technikhistorisches Museum, sondern eine Technikschau mit Akzent auf Zukunftstechnologien. Themen wie Robotik, Mobilitätkonzepte, Künstliche Intelligenz, Astrophysik, Klimawandel und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen werden anschaulich und zeitgemäß vermittelt. Viele Exponate wurden neu konzipiert, interaktiv gestaltet und multimedial aufbereitet. Nur etwa ein Drittel der gezeigten Objekte war bereits vor der Sanierung zu sehen. Eine Sonderausstellung beschäftigt sich mit den preisgekrönten Projekten des Deutschen Zukunftspreises.

  • Ausstellung Deutscher Zukunftspreis, Foto: Ansgar Pudenz, Deutsches Museum

Museum mit Wohlfühlcharakter

Das Neubau wirkt mit seiner großen Eingangshalle sehr viel einladender als der historische Bau. Großen und hellen Ausstellungshallen werden durch kleinere Räume und offene Galerien ergänzt. Einen Kaffee oder ein Kaltgetränk sowie ein Plätzchen zum Ausschnaufen findet der Besucher in allen Stockwerken. Besonders attraktiv ist das Café auf der Dachterrasse, ganz oben neben der Raumfahrtabteilung.

Informationsvermittlung vorwiegend digital

Trotz der beeindruckenden Neuerungen vermisse ich ein wenig die alten Vorführvitrinen mit Knopfbedienung. Als Kind habe ich wohl sämtliche Knöpfe gedrückt, um zu sehen, was passiert. Meisten hat sich etwas bewegt, oder es gab einen Lichteffekt oder es hat Puff gemacht. Bewegt hat mich damals auch das ausgestopfte Pferd in der Ausstellung Bergwerk und die Schiffsabteilung mit einem Nachbau eines Passagierschiffes mit täuschenden echten Schiffsbewegungen. Vielleicht wirkte dieser Nachbau als Initialzündung für meine spätere Begeisterung für Ozeandampfer. Was letztendlich in der Webseite dieSchiffsreise.de mündete. Übrigens: Die Abteilungen Bergwerk und Schifffahrt sind nicht abgeschafft. Mit der Wiedereröffnung des Altbau werden u.a. auch diese beiden Ausstellungen wieder zu erleben sein.

Genug der Nostalgie! Was erwartet jetzt den Besucher? Zur Beruhigung: Es gibt noch ein paar Knöpfe, aber eigentlich läuft die Informationsvermittlung weitgehende digital. Im Prinzip können Sie das das Museum von zu Hause besuchen, denn auf der Webseite findet sich ein umfangreiches digitales Angebot. Darunter auch ein virtueller 3D-Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen.

Tägliche, kostenfreie Führungen und Vorführungen (analog)

Zwitscherautomat, Foto: Hubert Czech, Deutsches Museum

Für den Museumsbesuch wurde eine eigene App entwickelt. (Die kostenlose App heißt „Deutsches Museum“.) Dort finden Sie u.a. einen Übersichtsplan, Hintergrundinfos und das tagesaktuelle Programm. Dieser Tagesplan listet Veranstaltungen, kostenfreien Führungen und Vorführungen. Ich empfehle, den Besuch weitgehend nach diesen Führungen auszurichten, denn manche Exponate wie z.B. die umfangreiche Robotersammlung oder der Zwischerautomat aus dem 19. Jahrhundert mit mechanischen Vögeln (Abteilung Musikinstrumente) sollten in Aktion erlebt werden, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Bei meinem Besuch hatte ich die Möglichkeit, die Vorführung der raumfüllenden Modeleisenbahn miterleben zu können. Das war zwar keine Zukunftstechnik, aber nicht weniger faszinierend. Das gilt auch für das Foucault’sches Pendel. Es hat den Sprung vom alten in den Turm des neuen Museumsbaus geschafft. Dort hängt es und beweist mit seiner minimalen Abweichung der Pendelbewegung, dass die Erde sich dreht. Die Menschen stehen und staunen. Und dazu haben sie vielfach im Museumneubau Gelegenheit. Technikfans sei daher der Kauf einer Jahreskarte angeraten.

Kostenloser Museumsbesuch für SWM-Kunden

Im Rahmen des 100-jährigen Museumsjubiläums erhalten Kunden der Stadtwerke München (SWM) an jedem Montag kostenlosen Eintrittskarten und zwar nicht nur für das Haus auf der Museumsinsel, sondern auch für das Verkehrszentrum im Westend und die Flugwerft in Schleißheim.

Es gelten folgende Bedingungen: Freikarten gibt es für Kunde der Stadtwerke München – also z. B. mit einem Strom-, Gas- oder Fernwärmevertrag, einem MVG-Abo (auch Deutschlandticket) oder einer Mitgliedschaft in einem M-Fitnesscenter. Die Montags-Tickets sind über die „muenchen app“ erhältlich. Sie müssen also zuerst die „muenchen app“  auf Ihr Smartphone laden, dann auf den Eintrag „SWM Montagsticket – Deutsches Museum“ klicken, um kostenlose Tickets für den kommenden Montag zu buchen. Sie können über die App bis zu vier Freikarten erwerben. Das Kontingent für kostenlose Tickets ist begrenzt. Pro Montag stehen 250 Tickets zur Verfügung – also am besten frühzeitig sichern. Die Aktion läuft bis Ende 2025.